Elektronik im Koffer – Was im Flugzeug erlaubt ist!

Aktualisiert am: 29.12.24 // Beitrag enthält Werbung*

Früher war das Fliegen mit Elektronik im Koffer deutlich unkomplizierter. Zum einen, weil man einfach weniger Geräte dabeihatte, und zum anderen, weil es nicht so viele Vorschriften und Einschränkungen gab. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über Elektronik im Koffer und im Handgepäck wissen musst: Was darf ins Handgepäck? Was gehört (oder gehört nicht) in den Koffer? Welche Regeln gelten für elektrische Zahnbürsten, Batterien und Powerbanks? Und wie verpackst du deine Geräte sicher für die Reise? All das und mehr klären wir hier!

Hinweis: Diese Übersicht zu erlaubter Elektronik im Koffer und Flugzeug dient lediglich als Orientierungshilfe. Prüfe vor jedem Flug die individuellen Richtlinien auf der Webseite der Airline. Wir übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben.

Warum gibt es Beschränkungen bei elektronischen Geräten im Flugzeug?

Die europäische Flugsicherheitsbehörde EASA und die amerikanische Bundesluftfahrtbehörde FAA beschränken die Mitnahme von elektronischen Geräten in Flugzeugen aus Sicherheitsgründen. Einerseits können elektronische Geräte Signale aussenden, die die elektronischen Systeme des Flugzeugs stören, andererseits stellen sie mit Lithiumbatterien ein Sicherheitsrisiko dar.

Lithiumbatterien können bei Beschädigung oder Überhitzung in Brand geraten und ein Feuer im Frachtraum auslösen. Powerbanks, Ersatzbatterien und andere nicht fest verbaute Batterien sind deshalb komplett aus dem Koffer (Aufgabengepäck) verbannt und dürfen nur noch im Handgepäck mitgeführt werden. Auch kleine Geräte wie elektrische Zahnbürsten oder kabellose Musikboxen, die Batterien enthalten, gehören ins Handgepäck.

Elektronische Geräte mit fest eingebauten Batterien wie Laptops, Tablets oder Smartphones sind sowohl im Koffer als auch im Handgepäck erlaubt. Sie müssen im Koffer jedoch komplett ausgeschaltet und vor Beschädigungen oder unbeabsichtigtem Einschalten geschützt sein. Ladekabel, die keine Batterien enthalten, dürfen dagegen ohne Einschränkungen in den Koffer oder ins Handgepäck.

Außerdem dürfen grundsätzlich nur Lithiumbatterien mit einer Kapazität von weniger als 100 Wattstunden (Wh) mitgenommen werden. Batterien mit 100 bis 160 Wattstunden sind pro Passagier auf zwei Stück begrenzt und müssen vorher von der Fluggesellschaft genehmigt werden. Batterien mit mehr als 160 Wattstunden sind entweder komplett verboten oder müssen nach den IATA-Richtlinien für Gefahrgut als Fracht transportiert werden.

Was darf man mit ins Flugzeug nehmen?

Im Koffer und Handgepäck erlaubte Elektronik

Folgende elektronische Geräte sind im Aufgabengepäck und im Handgepäck in der Regel erlaubt:

• Laptop (mit Akku unter 100 Wattstunden – was meistens der Fall ist)
• Kamera (allerdings nicht empfehlenswert als Aufgabengepäck)
• Tablet (ebenfalls nicht empfehlenswert im Aufgabengepäck)
• Smartphone (auch hier gilt: lieber ins Handgepäck)
• E-Book-Reader (wie Kindle – im Koffer nicht ideal)
• Smart Koffer (der Akku muss aber ausgebaut und im Handgepäck transportiert werden)
• Elektronischer Rasierer
• Elektrische Zahnbürste
• Tragbare Bluetooth-Lautsprecher (wie JBL- oder Bose-Boxen)
• Die meisten elektronischen Plug-in-Geräte ohne Batterie, wie z.B. Universalsteckdose, Ladekabel und USB-Netzteile

Ausnahme bei sehr vielen Airlines: Kamerastative dürfen meist nur im Koffer und nicht im Handgepäck mitgeführt werden, da sie als potenzielle Schlagwaffe gelten.

Nur im Handgepäck erlaubte Elektronik

Folgende elektronische Geräte darfst du im Flugzeug nur im Handgepäck und nicht im Aufgabengepäck mitnehmen:

• Laptop (mit Akku zwischen 100 und 160 Wattstunden)
• Drohnen und Drohnenakkus
• Powerbanks (bis 100 Wattstunden – also alle handelsüblichen Powerbanks)
• Ersatzbatterien für elektronische Geräte
• Aufladegeräte für Ersatzakkus
• E-Zigaretten (die Nutzung im Flugzeug ist natürlich verboten)

Es gibt zwar vereinzelt Airlines, die auch Laptops und Smartphones im Aufgabengepäck erlauben, doch solltest du solche teuren und empfindlichen Geräte besser im Handgepäck mitnehmen – dort sind sie sicherer.

Und zum Thema Drohnen: Beliebte Kameradrohnen wie die Modelle von DJI und die dazugehörigen Akkus dürfen normalerweise nur im Handgepäck mitgeführt werden. Achte außerdem darauf, dass es Länder gibt, in denen Drohnen gesonderte Einreisebestimmungen haben oder komplett verboten sind. Informiere dich also vorher über die Regeln an deinem Reiseziel.

Sonstige elektronische Geräte auf Flügen

Die folgenden Geräte kannst du in der Regel problemlos im Handgepäck mitnehmen. Bei Unsicherheiten klärst du am besten alles direkt mit deiner Airline:

• 3,5-Zoll-Festplatten: Erlaubt im Handgepäck und im Koffer. Handgepäck ist jedoch die sicherere Wahl.
• Schallplattenspieler: Sollten im Handgepäck transportiert werden. Achte dabei auf die Maße und das Gewicht, damit es keine Probleme gibt.
• Radio (mit trockenen Batterien wie AA oder AAA): Sowohl im Handgepäck als auch im Koffer erlaubt.
• Motorradhelme mit Sprechanlage: In der Regel im Handgepäck erlaubt. Auch hier solltest du auf die Maße achten, um die Vorschriften der Airline einzuhalten.

Was darf man nicht mit ins Flugzeug nehmen?

Nicht erlaubte elektronische Geräte im Koffer und Handgepäck

Folgende elektronische Geräte sind im Flugzeug weder im Aufgabengepäck noch im Handgepäck erlaubt:  

• Powerbanks mit über 160 Wattstunden (Wh)
• Alle oben genannten Geräte, wenn sie 160 Wh überschreiten (können eventuell als Fracht nach Anmeldung transportiert werden).
• Samsung Galaxy Note 7 Smartphones, da sie für Akkuprobleme bekannt sind.
• 15 Zoll Apple MacBook Pro Modelle, die zwischen 2015 und 2017 verkauft wurden
• Smart Koffer mit fest verbautem Akku
• Batteriebetriebene Fortbewegungsmittel wie Hoverboards, E-Scooter oder Mini-Segways – diese sind unabhängig von der Batterieleistung bei den meisten Airlines verboten.
• Elektrofeuerzeuge (bei manchen Airlines und in manchen Ländern sind grundsätzlich alle Feuerzeuge verboten und werden bei der Sicherheitskontrolle konfisziert).

Und natürlich alles, was zur Kategorie „gefährliche Gegenstände“ zählt, wie z. B. Sprengstoffe oder entzündliche Materialien.

Warum gibt es überhaupt Beschränkungen mit Lithiumbatterien in Flugzeugen?

Lithiumbatterien können bei Herstellungsfehlern, Beschädigungen, Überhitzung oder Kurzschlüssen gefährlich werden: Sie können sich entzünden oder sogar explodieren. Das kann dann schnell zu einem schwer kontrollierbaren Brand im Frachtraum oder in der Handgepäckablage führen und sehr gefährlich werden. Aus diesem Grund haben viele Fluggesellschaften strenge Regeln für Geräte mit Lithiumbatterien eingeführt.

Ein bekannter Vorfall ereignete sich 2016 mit den Samsung Galaxy Note 7 Smartphones. Produktionsfehler führten dazu, dass die Akkus während des Ladevorgangs explodieren konnten. Daraufhin wurde das Modell von der FAA und EASA auf allen Flügen weltweit verboten.

Ausnahme: Rollstühle oder andere Mobilitätshilfen mit Lithiumbatterien sind von diesem Verbot ausgenommen. Zur Sicherheit solltest du aber immer vorab bei der Airline nachfragen.

Gefährliche Gegenstände

Diese Gegenstände gelten als gefährlich und sind aus Sicherheitsgründen sowohl im Aufgabengepäck als auch im Handgepäck verboten:

• Waffen aller Art sowie spitze oder scharfe Gegenstände.
• Chemische und brennbare Gegenstände oder Flüssigkeiten.
• Campingkocher, da diese oft brennbare Gase oder Flüssigkeiten enthalten.
• Stark magnetische Materialien, die die Bordelektronik beeinträchtigen könnten.

Elektronik richtig packen und der Sicherheitscheck am Flughafen

Beim Sicherheitscheck am Flughafen müssen alle größeren elektronischen Geräte in separate Behälter gelegt werden, damit sie unabhängig vom restlichen Gepäck überprüft werden können. Der Grund: Elektronische Geräte können das Röntgenbild stören, und die Sicherheitsbehörden müssen sicherstellen, dass sich darin keine verbotenen Gegenstände befinden.

Föhn, elektronischer Rasierer und elektronische Zahnbürsten müssen in der Regel nicht extra herausgelegt werden. Laptops und Kameras hingegen fast immer. Achte darauf, dass du deine elektronischen Geräte so packst, dass sie leicht zugänglich sind und nicht ganz unten im Koffer oder Handgepäck liegen.

Auch der sichere Transport deiner elektronischen Geräte ist wichtig – schließlich willst du nicht am Urlaubsziel feststellen, dass etwas beschädigt wurde. Wenn du keine speziellen Laptop- oder Kamerataschen verwenden möchtest, kannst du deine Geräte alternativ so schützen:

• Laptops in eng anliegende Laptophüllen packen
• Kameraobjektive in Neopren Objektivtaschen verstauen
• Kameras in einem Mikrofasertuch oder in einem Pullover einpacken

Aufladekabel, SD-Karten, kleinere Powerbanks und USB-Sticks kannst du in spezielle Elektronik-Organizer legen.

Elektronik im Flugzeug – Weitere Tipps für deine Flugreise

1) Packe deine teuren elektronischen Geräte immer im Handgepäck

Es kann immer passieren, dass dein Koffer verspätet ankommt, beschädigt wird oder sogar Gegenstände daraus gestohlen werden. Deshalb solltest du sensible und wertvolle Technik wie Laptop, Tablet oder Kamera immer im Handgepäck mitführen. So hast du nicht nur mehr Kontrolle über deine Geräte, sondern schützt sie auch vor möglichen Schäden im Frachtraum. Zum Thema Laptop im Flugzeug findest du hier einen separaten Beitrag, der dir weitere hilfreiche Infos bietet.

2) Erstelle eine Liste mit deiner kompletten Technikausrüstung

Es ist hilfreich, eine Checkliste mit all deinen elektronischen Geräten zu erstellen, die du abhaken kannst. So stellst du sicher, dass du bei der Abreise oder Weiterreise im Urlaub nichts in deiner Unterkunft vergisst. Nutze dafür ganz einfach die Notizen-App auf deinem Smartphone.

Tipp: Mache am besten auch Fotos von deiner Technikausrüstung. Das hilft dir nicht nur beim Packen, sondern kann im Schadensfall oder bei Verlust nützlich sein.

3) Nutze das zweite Handgepäck für deine Elektronik

Bei den meisten Airlines darfst du neben dem normalen Handgepäck auch ein zweites Handgepäckstück (Personal Item) mit den Höchstmaßen 40 x 25 x 20 cm gebührenfrei mitnehmen. Inzwischen bieten einige Airlines sogar nur noch dieses kleinere Handgepäckstück im Basispreis an, während das normale Handgepäck extra kostet. Nutze bei Platzmangel dein zweites Handgepäckstück, um deine Elektronik wie Laptop, Tablet oder Kamera sicher und griffbereit zu verstauen. Es gibt mittlerweile einige bekannte Hersteller, die speziell Taschen und Rucksäcke im Format 40 x 25 x 20 cm anbieten, die perfekt als Personal Item geeignet sind.

• Rucksäcke von Cabin Max
• Tragetaschen von Aerolite

4) Denke über eine Reisegepäckversicherung nach

Prüfe zuerst, ob deine Kreditkarte bereits eine Reisegepäckversicherung bietet. Viele Mastercards oder Premium-Kreditkarten wie die American Express Platinum haben diese Option inklusive. Falls nicht, kannst du eine solche Versicherung oft günstig separat abschließen. Wichtig: Bewahre die Kaufbelege deiner elektronischen Geräte gut auf – sie sind im Schadensfall oft notwendig.

Ich habe eine American Express Platinum Kreditkarte – damit sind solche Versicherungen und viele weitere Vorteile inklusive. Mit dieser Karte kannst du außerdem Meilen für Business-Class-Upgrades sammeln und hast kostenlosen Zugang zu über 1.200 Flughafenlounges weltweit. Möchtest du mehr darüber erfahren? Dann schau dir meinen American Express Erfahrungsbericht an.

5) Nutze ein VPN für deine Internetverbindung

Öffentliches WLAN in Cafés oder an Flughäfen zu nutzen, kann riskant sein. Ohne VPN-Schutz können deine Daten leicht abgefangen oder ausgelesen werden. Außerdem sind in manchen Ländern bestimmte Internetseiten und Apps gesperrt. Mit einer VPN-Verbindung kannst du deinem Smartphone vorgaukeln, dass du dich z. B. im deutschen Netz befindest.

Tipp: Mit der kostenlosen Version von Windscribe stehen dir monatlich 10 GB Traffic zur Verfügung, sodass du auch im Ausland sicher surfen kannst. Viele weitere Apps und wichtige Seiten für deine Reise findest du in diesem Beitrag.

6) Mache Sicherungskopien

Elektronische Geräte können kaputtgehen oder gestohlen werden. Daher ist es wichtig, regelmäßig Sicherungskopien von deinem Smartphone, Laptop und deiner Kamera zu erstellen. Nutze dafür eine Cloud deiner Wahl, wie iCloud, Google Drive oder One Drive, oder besorge dir eine der wasser- und stoßsicheren externen Festplatten oder SSD, um deine Daten lokal zu sichern.

Elektronik im Koffer – diese Frage ist hoffentlich jetzt ein für alle Mal geklärt! Was mich noch interessieren würde: Welche elektronischen Geräte packst du in den Koffer, und welche nimmst du ins Handgepäck? Hattest du im Flugzeug schon mal Probleme mit Elektronik im Koffer? Ich freue mich darauf, von deinen Erfahrungen zu lesen!

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